#openwindows Musik-Aktion :-)

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Phönix75
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Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von Phönix75 »

Grauer Wolf hat geschrieben: Freitag 10. April 2020, 22:08
blacksister´s ghost hat geschrieben: Freitag 10. April 2020, 22:04 weil´s ne Wertschätzung is und fertig.
Das ist halt die Frage. Schätzen die Betroffenen das echt wert?
Davon werden die Betroffenen wenig mitbekommen. Außerdem sieht Wertschätzung anders aus... also anders, als unterbezahlt zu sein. ;)
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blacksister´s ghost

Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von blacksister´s ghost »

@Phönix75

Nur mal so interessehalber nachgefragt....setzt du Wertschätzung echt mit Geld gleich?
Ich persönlich freu mich ja mehr, wenn mich bzw. das was ich mach jemand bemerkt und das mit einer kleiner Geste / Bemerkung wertschätzt, als dass ich anschließend ein dickes Konto hab. Und da ich grad in Laune bin aus dem Nähkästchen zu plaudern...Ich war anfang des Jahres für paar Tage in nem anderen Laden aushelfen, weil die echt nen Engpass hatten und an meinem letzten Tag, als ich zum DIenst kam, stand da vor mir nen kleines Tütchen mit Sekt und was Süßem - hätte es noch nich mal gebraucht, ich trink eh nich - und die Chefin bedankte sich und meinte nur ohne mich wäre sie total aufgeschmissen gewesen. Fand ich toll und ging runter wie Butter. Für viele bin ich und was ich mach ja selbstverständlich...außer ich bau Scheiße...da kennt jeder meine Adresse. Aber glaubhaft gesagt zu bekommen, dass jemand dankbar über sowas banales is, tut schon gut.
Phönix75
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Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von Phönix75 »

Nun @blacksister´s ghost , mit einer Geste wird der Kühlschrank auch nicht voll. Und da bin ich satirisch gesehen, nahe beim Postillon. Es steckt doch viel Wahres darin. Die, die wirklich die wichtigsten Jobs im Lande haben, werden am miesesten bezahlt und Banker und Manager bekommen ihre Boni fürs "Nichtstun". Das ist doch die Ungerechtigkeit im Land und da ändert auch kein Beifall oder schallende Musik etwas daran.
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blacksister´s ghost

Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von blacksister´s ghost »

Sicher ändert es nix an unfairer Bezahlung, aber wenn nich mal ansatzweise Beachtung kommt, für das was man tut, is es doch noch frustrierender...erst recht in so einer Zeit wie aktuell. Davon mal ab....die Menschheit is doch so schon gefühlskalt und sieht sonst kaum jemanden als sich selbst. Ich wöllt mich nich total unsichtbar fühlen, als gäb´s mich nich. Aber ich bin eh glaube falsch auf dieser Welt...von daher *abwink*.
Heimfinderin

Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von Heimfinderin »

@ Phönix
Da gab es auch mal etwas sehr passendes von Volker Pispers zum Thema Ausfallen von Berufsgruppen und was uns mehr schmerzen würde.
In etwa die Krankenpflegerin oder der Investment-Banker.
Phönix75
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Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von Phönix75 »

@blacksister´s ghost

Ich versteh schon dein Anliegen und deine Intention. Mir persönlich tut Lob für meine Arbeit auch gut. Wenn meine Kunden zufrieden sind und das lobend erwähnen ist das schön. Wenn man dann aber nicht mal ein Wasser hinstellt oder zum Schluß ein kleines Trinkgeld springen lässt, ist das nur ein Lippenbekenntnis, mehr aber auch nicht.
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blacksister´s ghost

Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von blacksister´s ghost »

hmmmmmmmmmmmm :|
Metzger
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Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von Metzger »

Also zu Anfang der Aktion war die Ode an die Freude als Lied vorgegeben, inzwischen ist wohl egal, was gespielt wird.

An einem der vergangenen Sonntage hatte sich z. B. ein Italiener mit seiner E-Gitarre auf seinen Balkon gestellt und Raining Blood von Slayer geschmettert.

Bei der Durchführung gibt es anscheinend keine besonderen Vorgaben mehr.

Ich habe mittlerweile schon viele Videos der Aktion gesehen. Sowohl verschiedenste Instrumente als auch Gesang. Einige Soloauftritte, einige Combos mehrerer musizierender Nachbarn. Viele mit applaudierenden und begeisterten Zuhörern, bis jetzt noch keins, wo sich jemand echauffiert hat, dass seine Sonntagsruhe gestört wurde (aber vielleicht wurden auch bei den daraus resultierenden Tumulten sämtliche Aufnahmegeräte zerstört und daher gibt es davon keine Aufnahmen, man weiß es nicht).

Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass so eine harmlose Aktion (es geht um ca. 1 bis 2 Minuten pro Woche für einen überschaubaren Zeitraum) so eine ausschweifende Diskussion über das Sich-gestört-fühlen auslösen kann. Man kann es auch übertreiben. Wen sowas schon aufregt, der muss es echt schwer haben im Leben, es lauern bedeutend effektivere Behagenszerstörer an jeder Ecke.

Irgendwann ist Corona auch wieder vorbei und damit auch die für einige nervigen Fenster-Musiker. Wobei ich nicht finde, dass das so eine riesige, flächendeckende Aktion ist, von der fast jeder gewollt oder ungewollt vollgedröhnt wird. Der mit Abstand größte Teil der Bevölkerung wird davon vermutlich überaupt nichts mitbekommen. Verglichen mit erwähnten Straßenmusikern oder Handy-Kids sicherlich vernachlässigbar.

Ich finde man sollte das alles mal ein bisschen locker sehen. Es gibt bei weitem schlimmeres, durch das man sich gestört fühlen kann, wenn man es drauf anlegt.

Sinn der Aktion ist wohl, für ein bisschen Abwechslung zu sorgen und mal kurz vom Alltag abzulenken, da sich ja im Moment viele Leute mehr oder weniger zu Hause eingesperrt fühlen und langsam die Ideen zum Zeitvertreib ausgehen.
Und auch der Versuch ein gewisses Gemeinschaftsgefühl in der Nachbarschaft zu erzeugen, um sich gelegentlich mal wieder bewusst zu machen, dass es im Moment allen so ergeht und es auch irgendwann wieder vorbei ist.
Und natürlich darauf aufmerksam zu machen, dass man im Moment besser zu Hause bleibt.
Jeder einzelne Partizipant hat wohl seine ganz individuelle Motivation und Auffassung dazu.

Die Resonanz der Aktion zeigt jedenfalls, dass es genug Leute gibt, die sich gern daran beteiligen und welche, die sich daran erfreuen. Natürlich gibt es, wie bei so ziemlich allem (ganz besonders in Deutschland), auch immer Leute, die sich berufen fühlen, sich darüber aufregen zu müssen.

Aber damit muss man leben und wirklich überraschend ist das eigentlich auch nicht.
Sinn der Aktion ist sicherlich keine aufwendige Bürokratie im Vorfeld, um sich vorher mit allen potentiellen Musiker-Nachbarn in Hörreichweite abzusprechen und die Performance des Liedes akribisch zu planen. Oder eine Meinungserhebung in der Straße durchzuführen, ob denn nun die 2 Minuten "Ruhestörung" am Sonntag auch für alle Ok wären.
Also einfach mal kurz Stock aus'm Allerwertesten, 2 Minuten Augen verdrehen und danach normal weiterleben.

Mir ist jedenfalls egal, ob bei mir irgendwo ein paar griesgrämige Nörgel-Nachbarn lauern, die nur auf einen Grund warten, um ihrem Mecker-Bedürfnis nachzukommen, ich mach auf jeden Fall wieder mit :-D
Grauer Wolf
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Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von Grauer Wolf »

Es ist genau diese Geisteshaltung, mit der ich meine liebe Mühe habe, nämlich daß diejenigen als asoziale und verhaltensgestörte Spielverderber und Spaßbremsen hingestellt werden, die auf gegenseitige Rücksichtnahme pochen -- und nicht diejenigen, die alle anderen ungefragt mit ihrem Lärm zwangsbespaßen. Ich habe nichts gegen solche Konzerte, wenn die als Publikum auserkorenen vorher gefragt werden, ob sie damit einverstanden sind. Die Tatsache, daß keine Blumentöpfe geflogen kommen als Zustimmung zu werten, halte ich für nicht ausreichend..
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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blacksister´s ghost

Re: #openwindows Musik-Aktion :-)

Beitrag von blacksister´s ghost »

Mir kommt grad ein Satz in den Sinn, der immer wieder in dem Buch, was ich aktuell lese, vorkommt und der lautet "....am Arsch vorbei".
Ziel is es sich Dinge einfach mal Arsch vorbei gehen zu lassen, ohne dabei zum Arschloch zu mutieren.
In diesem Sinne...."Fenstermusiker am Arsch vorbei" 8-) :mrgreen:
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