Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
Heimfinderin

Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von Heimfinderin »

Wenn, wie Schattenwurf schreibt, die Subkultur als Gegenwntwurf gedacht ist, und der Mainstream kapert Elemente davon, dann ist doch das ganze Konzept im A..., wenn man so will?
Da kann man eigentlich nur abwarten und Tee trinken, bis alles vorbei ist :mrgreen:
Graphiel
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Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von Graphiel »

Bloody Arthur hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 10:37 Also ich muss gestehen... sowas regt mich dann doch wieder extrem auf.... *schnaub*
Um da jetzt mal Missverständnissen vorzubeugen:

Ich kann absolut jeden verstehen, der sich darüber ärgert, sich der eigenen Identität beraubt fühlt, oder über diese Menschen die Nase rümpft. Mir ergeht das oft genug ganz genauso. Ich stelle mir aber in letzter Zeit auch immer öfter die Frage, ob es die Energie denn überhaupt wert ist sich darüber zu ärgern. Ich glaube inzwischen, es bleibt einem kaum etwas anderes übrig als das, was @Heimfinderin schon ganz richtig geschrieben hat. Abwarten und Tee trinken bis der Quatsch vorbei ist und diese Leute dem nächsten Trend hinterher rennen. Und ergänzend dazu: bis dahin einfach weitermachen wie bisher und sich bloß nicht auf einen Wettlauf mit der Modeindustrie und der gesellschaftlichen Akzeptanz einlassen. Das ist ein Wettlauf, den kann man (in meinen Augen) nur verlieren.
"Sowas kann doch nur Leuten einfallen, die in Assoziationsspielchen neben Hund, Katze und Maus auf "Hmm.... Schwingschleifer!" kommen, oder?" - Barlow
blacksister´s ghost

Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von blacksister´s ghost »

Also bei mir persönlich ist das jetzt nich so, dass ich mich 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag über irgendwelche schlechten Gruftiekopien, die Verwässerung der Szene oder darüber, dass der schwarze Style immer mehr im Mainstram anzutreffen ist, aufrege. Ich hab tatsächlich noch anderes und sinnvolleres zu tun. Es ist viel mehr, wenn einem sowas mal wieder begegnet, dass man es registriert....die Nase rümpft...sich mal wieder "Oh mein Gott!" denkt und eine halbe Stunde später schon längst wieder vergessen ist. Ich selber bin nich so, dass ich Dinge um mich herum ausblende und nich wahrnehme. Und ich denk auch hin und wieder über Banalitäten nach und will Dinge verstehen. Seh ich persönlich, aber nich als was schlechtes an. So bin ich halt *Schulterzuck*
Heimfinderin

Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von Heimfinderin »

@ blacksister

Wir haben doch die Bereicherung, dass wir die Musik kennen und schätzen, wir haben etwas davon. Und die anderen tragen nur ein für sie bedeutungsloses Shirt und haben etwas verpasst 8-)
Phönix75
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Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von Phönix75 »

Deswegen trage ich keine Joy Division-Shirts... obwohl ich Joy Division sehr mag. Man könnte ja denken, dass ich diese Musik garnicht höre und das Shirt nur trage, weil es hipp ist. ;)

Diese "Probleme" gibt es zum Glück in der Industrial/Noise/Dark Ambient-Szene nicht. Da fällt keinem ein, irgendwelche Klamotten zu tragen, von Bands die sowieso keiner kennt, ohne selbst damit zu tun zu haben und es gut zu finden. Das Genre lässt sich so gut wie nicht kommerziell ausbeuten und in den Mainstream integrieren... ZUM GLÜCK! ;) :)
Nichts ist so, wie es scheint.
blacksister´s ghost

Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von blacksister´s ghost »

@Heimfinderin

Sicher haben wir den meisten dieser Leute wohl was vorraus. Ich mach mir da auch keine Illusion, dass die Leute sich an ihren Rechner setzen...wobei, diese Generation nimmt das Handy...und überhaupt mal googlen was sie da am Körper tragen. Vll. ist es auch besser so, wer weiß was es sonst für einen Run auf die Szene gebe. Aber der bittere Beigeschmack ist halt wirklich der, dass sowas für hipp gehalten wird bzw. als solches vermarktet wird.
Schattenwurf
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Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von Schattenwurf »

Wieso? Das ist doch super ...
höhere Auflage = niedrige Preise =)
Wer ganz einzigartig sein möchte, kann sich mit Leichtigkeit eigene T-Shirts und whatnot designen.

PS: Wussten die Beginner schon.
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average minds discuss events;
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Graphiel
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Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von Graphiel »

@Schattenwurf
Und davon mal ab. Letzten Endes haben wir eh nicht die Vermarktungsrechte und damit zu entscheiden, wer jetzt nun in Bandshirt XY rumlaufen darf und wer nicht. Wenn jetzt die Eigentümer der Vermarktungsrechte vom Unknown Pleasures Shirt (das habe ich zumindest schon bei H&M rumhängen sehen) der Meinung sind, auch Onkle Hubert soll jetzt völlig ohne entsprechende Kenntnisse mit Joy-Division Shirt im Fernsehgarten hocken dürfen, während er zu Schlagermusik am schunkeln ist, dann ist das leider so. Was natürlich nicht bedeuten soll, dass man es deshalb nicht trotzdem sch...e finden darf. ;)
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Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

blacksister´s ghost hat geschrieben: Samstag 7. Dezember 2019, 17:01 Ich wollte immer, dass man mich so nimmt wie ich bin und ich hab mich dort echt selber verraten.
Ich muss sagen, so hab`ich das noch gar nicht gesehen - bzw. darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Ich bin immer so zur Arbeit gegangen, wie ich halt nun mal aussehe und in den Klamotten, die bei mir im Schrank hängen und die sehen halt alle gleich aus. Ich hab`nie drüber nachgedacht, ob das nun angebracht wäre oder nicht. *schulternzuck* Klar, Arbeitskleidung ist natürlich ein vollkommen anderes Ding und ich muss in der Arbeit ja auch einen weißen Kittel tragen über meinen Sachen; aber da drunter trage ich das, was ich immer trage. Es wäre auch ziemlich schwierig, mir extra für die Arbeit nochmal andere Kleidung zuzulegen. Größere Schwierigkeiten gab es eher selten; viel Getuschel und die eine oder andere spitze Frage vielleicht schon mal, aber das muss man wegstecken; ist ganz normal. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich diesen "Szene"-Gedanken gar nicht mehr so habe...ich sehe halt so aus, wie ich aussehe; ich mache mir gar keine Gedanken mehr drüber, ob ich mir nun treu bin oder nicht oder was auch immer. Für mich ist das alles Normalität.
Um nur mal kurz auf dieses Arbeits-Thema zurück zu kommen.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
blacksister´s ghost

Re: Wie kam die viktorianische Mode in die Szene?

Beitrag von blacksister´s ghost »

@Herbstlaubrascheln

Das Ganze is nun 7 Jahre her. Es war mein erstes richtiges Arbeitsverhältnis, zuvor hatte ich nur Aushilfsjobs und bin regelmäßig beruflich gescheitert. Ich glaube in dem Moment war da irgendwas in mir, was der Meinung war, ich müßte mich anpassen um den Job zu halten. Es ist auch nich so, dass ich mir 24 Stunden / 7 Tage die Woche Gedanken drüber mache, ob ich mir selber treu bin. Auch dort hatte es eine ganze Weile gedauert gehabt, bis der Punkt kam, dass ich realisiert hab, dass ich wider meiner Einstellung handel. Ich hab immer meine Prinzipen gehabt und bin denen stets treu geblieben, bis zu dem Punkt eben. Für mich kam´s davor nie in Frage mich im Job anzupassen und danach auch nich. Ich hab Jobs abgelehnt sobald es hieß, ich müßte an meinem Körperschmuck was ändern oder am Makeup. Und auch jetzt käme das für mich nich in Frage.
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