Sind Schwarze soviel anders?!

[Phönix75]

Ich würde eher sagen, dass unsere Welt so viel toleranter und offener geworden ist, dass Menschen sich endlich nicht mehr verstecken müssen, sich endlich öfter zeigen können so wie sie sind, sich nicht mehr so extrem anpassen müssen. Das gilt aber auch für andere, nicht nur für die Schwarze Szene.

Ich formuliere es für dich mal um. Unsere Welt ist viel gleichgültiger und ignoranter geworden, so dass es sehr vielen Menschen schlicht am Arsch vorbei geht, wie wer rumläuft, sich fühlt oder nach außen wirkt.

Überprüfe das mal bitte, wenn du jemanden siehst, der nicht in die Masse passt. Zumindest mir ergeht es so. Ich mache mir mal kurz Gedanken darüber und dann ist die Sache durch. Dabei denke ich mir, warum habe ich überhaupt darüber nachgedacht. War nur verschwendete Zeit. Sollen sie doch machen, wie sie wollen, solange sie mich nicht mit irgendwas belästigen oder sich aufdrängen. Das Wort Toleranz ist somit eine Fehlinterpretation und gehört aus dem Duden gestrichen.

[blacksister´s ghost]

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[Charlotte Sometimes]

Nein...

Jedenfalls nicht aus meiner Wahrnehmung heraus.
Ich weiß nicht wie es in den 80ern war, da war ich noch ein kleines Kind und habe nicht viel mitbekommen.
Aber heutzutage empfinde ich die "Schwarzen" nicht viel anders als den Rest der Gesellschaft.
Vllt auf eine andere Art extrovertiert.^^
Als ich damals in meiner Jugend zum Schwarzsein fand, dachte ich auch anders.
Ich habe mich schon immer als Outsider wahr genommen,dachte hier finde ich Gleichgesinnte.
Aber beim genaueren Hingucken fielen mir die identischen Dinge/Eigenschaften/Verhalten auf,die auch "Stinos" haben.
Ich denke @Heimfinderin beschreibt es gut, früher so vermute ich ging es um das Abgrenzen,heute ums Auffallen,sprich die Gesellschaft eher zu beeindrucken.Die damalige Atmosphäre erscheint mir auch als viel düsterer,depressiver,nachdenklicher bzw. in sich gekehrter.
Heute empfinde ich es eher als einen Schönheitswettbewerb...ja...umpf.
Und wenn es wirklich nur noch die Musik ist ,die anders ist...hmm....
Metal ist auch anders als Blues,Blues ist anders als Punk.
Das ist ein bisschen wenig...
"Schwarzsein" ist aber auch irgendwie ein alter verstaubter Hut.
Bzw. eine Kopie davon....

[Herbstlaubrascheln]

Ich sehe es wie @Phönix75 - die Menschen sind einander scheiß egal geworden; im Prinzip juckt es keine Sau, wie jemand durch die Gegend läuft oder eben nicht oder wie auch immer.

[Soiled]

die Menschen sind einander scheiß egal geworden; im Prinzip juckt es keine Sau, wie jemand durch die Gegend läuft oder eben nicht oder wie auch immer.

Wie kommst Du zu dieser Behauptung? Grad im Berufs-Thread hast Du doch gesagt, dass Leute zumindest immer noch seltsam schauen.

Und, wie gesagt, ich frag mich immer, wer "die Menschen" sein sollen. Alle Leute der Welt? Alle Europäer? Alle Deutschen? Alle Bayern?

Geographische Unterschiede gibt es bei dem Thema ja natürlich auch, jedenfalls meiner Erfahrung nach. Berliner sind eindeutig von der grantigeren Variante, da würd ich dem "scheißegal" durchaus zustimmen. Hier in Wien krieg ich dagegen mit schöner Regelmäßigkeit Komplimente zu meinen Klamotten, auch und gerade von Wildfremden - EinlasskontrolleurInnen, Leute in der Straßenbahn, alles mögliche. In Kleinstädten wiederum sieht es meiner Erfahrung nach ganz anders aus. Drum fällt es mir ja so schwer, allgemeingültige Aussagen zu treffen, aber kann ja sein, dass ich einfach nur noch nicht genug von der Welt gesehen habe, um eine wirklich qualifizierte, belegbare Meinung zu "Menschen" zu haben ...

[Charlotte Sometimes]

Ich denke, unsere Welt ist so traurig geworden, dass die Menschen es schlicht und einfach brauchen, wahr genommen zu werden. Etwas besonderes zu sein. Das fällt extrem auf.

Ist sie das wirklich?
Also ich bin gerade dabei mir diese pessimistische bzw. einseitige Sicht abzugewöhnen.
Ich vermute ,die Welt war früher auch nicht besser bzw. sind einige Dinge sogar besser geworden als damals.
Aber ich verstehe schon was du meinst.
Vielleicht ist die westliche Welt einfach nur gleichgültiger geworden.^^
Wobei ich @Soiled zustimmen muss:

Drum fällt es mir ja so schwer, allgemeingültige Aussagen zu treffen, aber kann ja sein, dass ich einfach nur noch nicht genug von der Welt gesehen habe, um eine wirklich qualifizierte, belegbare Meinung zu "Menschen" zu haben ...

Den Bruchteil den ich von der Welt kenne,den würde ich ungern als allgemeingültig erklären.
Dann wäre die Welt wirklich schwarz.
Und das viele sich als unwichtig wahr nehmen, nun eigentlich eine gute Erkenntnis.
Wir sind alle ziemlich unwichtig für den Rest der Welt.Ich weiß nicht wer uns etwas anderes erzählt bzw. eingetrichtert hat.
Das wird dann mit Facebook etc. kompensiert.
Wo jeder nur die tollsten Erlebnisse,Nahrungsmittel,neu erworbene Kleidung etc. postet.
Dann denken andere: Oh mann, ist mein Leben scheisse und langweilig und so geht es dann los mit der Selbstdarstellung.
Da wird dann jedes "besondere" Ereignis (kennt man von Konzerten) nicht mehr erlebt sondern fotografiert, um damit den anderen "Freunden" zu zeigen ,das das eigene Leben eben nicht langweilig und scheisse ist.

[Herbstlaubrascheln]

Wie kommst Du zu dieser Behauptung? Grad im Berufs-Thread hast Du doch gesagt, dass Leute zumindest immer noch seltsam schauen.

Wie ich zu dieser Behauptung komme? Ganz einfach - aus Erfahrung. Natürlich schauen die Leute komisch - glaubst Du, dass Du ihnen deswegen nicht scheißegal bist?

[Phönix75]

Meinem Gefühl nach, schauen die alle komisch... vielleicht ist das auch normal.

Wobei ich differenzieren würde. Aufm Dorf schauen sie dich noch komischer an, als in der Großstadt. Da bist du dann doch noch mehr Exot.

[Graphiel]

Wobei ich tatsächlich die Beobachtung gemacht habe, dass auf dem Dorf eh alles misstrauisch angeschaut wird, was nicht mindestens seit 5 Generationen dort wohnt. Da gilt dann selbst ein zugezogener Stino als "Fremdkörper", selbst wenn er schon 10 Jahre dort wohnt und regelmäßig an den dorfansässigen Veranstaltungen teilnimmt

In der Stadt gebe ich dir allerdings recht. Bis auf so seltsame Leute, die einem kleine Holzkreuze schenken wollen (hatte ich am Samstag wieder ), oder anderweitig frohe Botschaften aus den verschiedensten Himmeln und Hölle verkünden, zeigt da kaum jemand bemerkenswerte Reaktionen. Ich vermute ja, dass es daran liegt, dass die meisten eh in ihrer kleinen gedanklichen Privatwelt unterwegs sind, wenn sie durch die City laufen. Die Leute haben dann gar keine Zeit mehr, um sich intensiver mit ihrer Umgebung zu befassen und beschränken ihre Interaktion mit anderen lieber aufs ausweichen und vorbeidrängeln.

[Charlotte Sometimes]

Die Leute haben dann gar keine Zeit mehr, um sich intensiver mit ihrer Umgebung zu befassen und beschränken ihre Interaktion mit anderen lieber aufs ausweichen und vorbeidrängeln.

Worüber ich ehrlich gesagt auch ganz froh bin.
Ich möchte nicht mehr an jeder Ecke : Satan! oder Judas! (Facepalm) hinterhergerufen bekommen.^^
Das ist in meiner Jugend ziemlich oft vorgekommen,vor allem in der Schule.
Btw. möchte ich erwähnen ,das "Schwarze" evtl. doch ein wenig anders sind.
Ich empfinde viele oft als rationaler bzw. haben mehr bodenhaftung als so mancher "Normalo".
Manche von denen haben echt einen an der Scheibe und die fallen nicht durch Kleidung auf.^^
Das Blatt scheint sich irgendwie gewendet zu haben,ich finde die meisten "Normalos" viel schräger.