Friedhöfe

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abdurrazzaq
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Re: Friedhöfe

Beitrag von abdurrazzaq »

@SchwarzeKatz
Auf jedem Fall ist die Sony besser als jede kompakte Knipse oder gar Smartphone. Dann steht ja einem Ausflug nichts mehr im Wege. Nur einen guten Zeitpunkt müssten wir noch finden. :slight_smile:
Gärtner sterben nie, sie beissen nur ins Gras.
Charlotte Sometimes
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Re: Friedhöfe

Beitrag von Charlotte Sometimes »

@abdurrazzaq

Jup, ich schätze aber dieses Jahr wird es nichts mehr bei mir.
Ich komme da aber drauf zurück ;)
Die Natur läuft uns ja nicht weg.
Jede Jahreszeit hat ihre Reize.
Soiled

Re: Friedhöfe

Beitrag von Soiled »

Puh. Weil Friedhöfe ja so extrem unterschiedlich sein können kann ich die auch nicht alle über einen Kamm scheren.

Teils find ich die Natur mitten in der Stadt schön. Grade zum Vogelbeobachten kann das gut geeignet sein.
Und ich mag Sepulkralkultur als Teil von Alltagskultur generell sehr gern. Ist sehr spannend, wie unterschiedlich das gehandhabt wird. Diese extrem aufwendigen polierten Mausoleen mit reingelaserten Portraits der Verstorbenen sind z.B. nahezu ausschließlich von Leuten aus dem ehem. Jugoslawien, kaum jemand anders nimmt mehr so viel Geld für eine Beerdigung in die Hand. Oder dass Jugendstil bei Grabsteinen erst deutlich später auftauchte als bei Architektur (so erst ab 1910), weil die alten Leute natürlich nix mit dem "modernen" Kram am Hut hatten und lieber den üblichen Schwulst wollten.
Und generell sind Friedhöfe halt schön zum Spazierengehen, gerade auch mit anderen Leuten zusammen. Da gehen einem nie die Themen aus.
SchwarzeKatz hat geschrieben: Dienstag 1. Dezember 2020, 19:43 Einen jüdischen Friedhof möchte ich schon lange besuchen.
Der bei mir um die Ecke, ist leider nicht zugänglich.
Ja, ist traurig, dass man das so handhaben muss, aber verständlich. Vandalismus ist ein Problem, und viele sind nicht sicher zu betreten, weil sich keiner um die Standfestigkeit der Grabmale kümmert, oder darum, dass einem bei Wind nicht ein toter Ast auf den Kopf fällt. Weil, naja, wenn man die Leute entweder ermordet oder ins Ausland vertrieben hat kümmern sie sich logischerweise nicht mehr um die Friedhöfe, und nicht überall gibt es Vereine, die das übernehmen.
blacksister´s ghost

Re: Friedhöfe

Beitrag von blacksister´s ghost »

abdurrazzaq hat geschrieben: Dienstag 1. Dezember 2020, 19:19 @SchwarzeKatz
Ich empfehle dir mal, den jüdischen Friedhof neben den Ohlsdorfer stadteinwärts zu besuchen.
SchwarzeKatz hat geschrieben: Dienstag 1. Dezember 2020, 19:43 @abdurrazzaq

Einen jüdischen Friedhof möchte ich schon lange besuchen.
Der bei mir um die Ecke, ist leider nicht zugänglich.

Ich hatte gestern eine Reportage gesehen. Ging um einen damaligen jüdischen Kaufmann aus Hamburg, dessen Enkel auf der Suche nach den Familienhabgütern war. Ich glaub Emden hieß der mit Nachnamen oder so ähnlich. Zumindest waren die auch in Altona auf einem jüdischen Friedhof. Wenn ich´s richtig verstanden hab, muß der dort liegen. Zumindest sah der Friedhof recht interessant aus. Ist das zufällig der, den einer von euch meinte?
Charlotte Sometimes
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Re: Friedhöfe

Beitrag von Charlotte Sometimes »

@blacksister´s ghost

Meinst du diesen hier?

https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Friedhof_Altona

Falls ja, diesen meinte ich,sogar. ;)
Da soll ein Jakob Emden begraben sein.
blacksister´s ghost

Re: Friedhöfe

Beitrag von blacksister´s ghost »

@SchwarzeKatz

Nein nich Jakob, Max Emden hieß er...https://www.arte.tv/de/videos/069107-00 ... max-emden/
Ab Minute 5:10 ist der Friedhof zu sehen, mit Eingang.
Wenn Altona nur einen hat, dann werden wir den selben meinen.
Im Beitrag sieht der Friedhof so untypisch aus...weniger "chaotisch" wie ich es aus Prag und Dresden kenne. Das gefiel mir. Auch die Steine dort, wie die gearbeitet sind. Man hat den Eindruck, dass der Friedhof besonders gepflegt und erhalten wird.
Charlotte Sometimes
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Re: Friedhöfe

Beitrag von Charlotte Sometimes »

@blacksister´s ghost

Ja ,das ist der Friedhof den ich meinte.
Der ist aber immer geschlossen,wie ich schon sagte.
Schade ,aber verständlich.
Xxscene.lover_2005xX
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Re: Friedhöfe

Beitrag von Xxscene.lover_2005xX »

Also für mich sind Friedhöfe auch sehr sehr 'schöne' und gleichzeitig 'traurige' Orte.

Ich selber gehe da auch hin wegen meinen Großeltern Väterlicherseits, und beobachte bzw. sehe und komme auch immer an genau diesen sehr alten und ungepflegten Gräbern vorbei, was wirklich jedes Mal schade anzusehen ist, weil es so aussieht als wenn sich um die nicht gekümmert wird. (Es sind meist auch so richtig alte in dunkleren Ecken so bisschen versteckt) - uff einfach nur Herzzerreißend wie dort seit Jahren keiner mehr hin kommt und sich Zeit und Pflege in Anspruch nimmt : /

Ich finde es ist dort eine komplett andere Atmosphäre, man fühlt sich komplett woanders, es ist als wenn man wirklich nah bei den Verstorbenen ist, und einfach sich in der Nähe von Ihnen befindet. Es regt extrem zum nachdenken an, man wird sehr aufmerksam und schaut sich sehr interessiert die neuen und alten Gräber an, Bilder sich seine Geschichten zu den Menschen ... einfach unbeschreiblich diese Atmosphäre dort ...

Ich bin sozusagen auch froh das ich das so einfach mal miterleben kann, die 'Erfahrung' und den Bezug bzw. die Beschäftigung und Konfrontation mit dem Tod dadurch nochmal bestärkt bekommen habe.
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Evanahhan
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Re: Friedhöfe

Beitrag von Evanahhan »

Xxscene.lover_2005xX hat geschrieben: Donnerstag 6. Mai 2021, 22:33 … komme auch immer an genau diesen sehr alten und ungepflegten Gräbern vorbei, was wirklich jedes Mal schade anzusehen ist, weil es so aussieht als wenn sich um die nicht gekümmert wird.
Spannend, bei mir ist es genau andersherum - ich finde die alten verwilderten Gräber „schöner“ als die sehr gepflegten. Die strahlen für mich mehr eine Fantasie anregende Mystik aus, während neuere und gepflegte Gräber mich eher traurig machen, weil mich das mehr an das tatsächliche Leid wegen eines verstorbenen geliebten Menschen erinnert. Noch trauriger fände ich frische Gräber, um die sich keiner kümmert. Da hätte man den Verdacht, dass der Mensch sehr einsam war.
„Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Victor Klemperer, LTI
Soiled

Re: Friedhöfe

Beitrag von Soiled »

Trauer assoziiere ich auch nicht gerade mit Friedhöfen, bestenfalls eine sanfte Melancholie, die durchaus angenehm sein kann. Finde einfach den Gedanken tröstlich, dass alle Erinnerungen an einen langsam verschwinden und man wieder in der Natur aufgeht. Grabsteine und Konsorten sind ja eh nur für die Nachfahren gedacht.

Ausnahmen sind sowas wie Kriegs- und Massengräber, obwohl ich da auch eher wütend als traurig werde. Bei denen find ich es natürlich auch nicht gut, wenn sie dem Vergessen anheimfallen. Ganz im Gegenteil, da sollte man imho sogar jeden Tag dran denken.