Sind Schwarze soviel anders?!

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
Herbstlaubrascheln
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Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Soiled hat geschrieben: Samstag 10. August 2019, 11:17
Danke für die Korrektur.

Nun ja, jeder kann sich mal irren.

Ich bin aber auch ganz gut darin, zwischen den Zeilen zu lesen und ich versteh`schon. Aber nix für ungut.
Zumal ich immer noch nicht weiß, wie Du auf Deine Aussage kommst; also nicht mal im Ansatz, aber das soll ja auch gar nicht Thema sein.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
Charlotte Sometimes
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Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Ich frage mich nur, warum es irgendwann nicht einfach mal reicht, warum es immer mehr und mehr sein muss, wenn alle ausreichend versorgt sind mit dem, was der Mensch braucht. Vielleicht braucht er auch die falschen Dinge, um auszufüllen, was ihm wirklich fehlt. Und gerne auf Kosten anderer.
@Heimfinderin

Gute Frage ,habe ich mir etliche Male auch schon gestellt.
Ich kann da nur Vermutungen anstellen.

- Weil alle (die vermeintliche Mehrheit) es tut und "man" mithalten will/muss?
*Sonst gehörst du nicht zu uns*

- Weil es eine krankhafte Sucht ist?

- Mangelnder SelbstWERT,der nur mit materiellen "Werten" ausgeglichen werden kann?

- Weil es den Leuten einfach scheißegal ist,die Leute sind durch das scheiß Fernsehen schon so abgestumpft,verroht und konsumgeil,da ruft doch nichts mehr Emotionen hervor, außer Apple bringt n neues Iphone heraus.
Diese ganzen "Instant" Emotionen,den Leuten wird durch die scheiß Kiste doch vorgeschrieben,wann sie was zu fühlen haben.
Die Notre Dame brennt! *Heul, da muss ich ja mit heulen, nach zwei Wochen ist der Mist vergessen.*
Deutschland ist Weltmeister! *Da muss ich ja mitfiebern*
Der Mensch wollte doch noch nie selbstständig denken und Verantwortung übernehmen.
Genau auf dem selben Kram basiert das Konzept Gott..
"Alle scheißen dorthin wo sie fressen,das wird schon seine Richtigkeit haben. Und wenn nicht ,dann haben Hundert andere,die es vor mir getan haben die Schuld."

Ich sehe es ja schon bei den kleinen Kiddies,
okay früher war die Jugend zwar auch schon dem Markenwahn verfallen,aber was dagegen heute so abgeht...halleluja!
Aber dann irgendwelche Billigkopien von Gucci oder Versace um sich selbst aufzuwerten.
Warum hat der Mensch keine Federn bekommen?

Manchmal kommt es mir so vor ,als ob wir in einer Zeit leben, in der Alles wertloser wird.
Und die Antwort darauf ist noch mehr zu konsumieren, obwohl der übermäßige Konsum die Ursache des Ganzen ist. :mrgreen:

Und noch eine kleine Anmerkung. Ich mochte Lylia nicht unbedingt, aber dennoch war sie anders als die Meisten hier und ich kann zumindest ihre Begründung, sich hier abzumelden durchaus nachvollziehen.
Also ich habe die letzten Wochen hier zwar nicht mitbekommen, aber da gehören immer zwei Parteien zu.^^
Ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht. Also, nichts gegen die Ablehnung von Statusdenken und Leistungsgesellschaft, das ist schon ok (um wieder irgendwie zum eigentlichen Thema zurückzukommen). Aber wenn es dann so weit geht, dass man den Leuten ihre Freude nicht mehr gönnt, geht es mir persönlich einfach ein bissi zu weit.
Die Freude welcher Leute?
Diejenigen ,die dieses Billigzeug herstellen oder zu denen ,der Müll zurück geschickt wird(die leisten etwas),sind sicher nicht so glücklich...
Abgesehen davon hat Konsumsklaverei für mich ziemlich wenig mit Freude zu tun.^^
Wenn damit Leid verbunden ist, wenn nicht das neueste Phone konsumiert wird, dann ist es eine Sucht.^^

Gestern erst sah ich eine Doku über das maßlose Fressen in den USA.
Da haben "normale" Portionen eine Größe, da wurde mir schon vom zusehen schlecht.*ernsthaft*
Vorallem die Fleischportionen..*naja werden eh alle frühzeitig an Krebs krepieren,so verbrannt wie sie ihre Steaks genießen.So gleicht die Natur das (hoffentlich) wieder aus*
Wenn ich drüber nachdenke ,dass das bei denen Standard ist...und woanders essen Menschen Lehm...
Mit welchem Recht? Weil sie es können?

Wenn der Mensch eine Krankheit wäre, dann gäbe es m.E Krankheiten ,die behoben werden könnten.
Mit ein wenig Feingefühl,könnte man vieles ändern /besser machen.
Und andere die ich als AIDS oder Ebola bezeichnen würde.
Die sogenannte erste Welt ,ist sicherlich die schlimmere Krankheit.
Soiled

Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von Soiled »

SchwarzeKatz hat geschrieben: Montag 12. August 2019, 17:44 Die Freude welcher Leute?
In dem Fall konkret die Freude der Leute über Erlebnisse und funktionierende Beziehungen/Partnerschaften - hab ich vielleicht nicht deutlich genug formuliert. Ok, wenn man das ganze weiterspinnt könnte man schon sagen, dass Golf jetzt nicht gerade der umweltfreundlichste Sport der Welt ist, schon klar. Aber wenn sich jemand in eine Verkäuferin verliebt und sie gegebenenfalls heiratet werd ich ja auch nicht rumzicken, dass sie ja nur eine Erfüllungsgehilfin des Kapitalismus sei. :lol:
Charlotte Sometimes
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Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Aber wenn sich jemand in eine Verkäuferin verliebt und sie gegebenenfalls heiratet werd ich ja auch nicht rumzicken, dass sie ja nur eine Erfüllungsgehilfin des Kapitalismus sei. :lol:
Rumzicken oder es als Lebensaufgabe zu betrachten ,sich aufzuregen bringt sowieso nichts.
Das wäre nur der größere Maßstab von der alten Frau,die sich über Falschparker vor ihrer Tür aufregt.^^
Führt nur zur Verbitterung.Nein, Danke...
Ich stelle bloß so manches fest, mit der Einsicht das ich nichts daran ändern kann.
Pumpkin Queen
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Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von Pumpkin Queen »

Ich denke dass allein schon die Entscheidung zu treffen - oder, wie ich es immer nenne - dem Ruf zu folgen, und sich einer solch intensiven und vielfältigen Szene wie die Gothic Szene hinzugeben, immer ein paar Schichten tiefer entsteht.
Persönlich glaube ich, dass man sich zu gewissen Lehren einer Gemeinschaft, dem "vibe" und dem Atmosphärischen hingezogen fühlt. Jeder von uns scheint ja ein gewisses Licht / verstrahlt eine gewisse Energie / hat eine gewisse Ausstrahlung die Gleichgesinnte anzieht wie Licht die Motten. Wir finden uns immer wieder, durch Raum, Zeit, und Veränderungen.
Ich habe vor vielen Jahren einen PHILOSOPHISCHEN MODERN GOTHIC ROMAN gelesen, in dem ein Bestatter sich das Leben nehmen will. Nachdem ihm das einfach nicht gelingen mag, nehmen gewisse Geschehnisse Gestalt an und er erhält die Gelegenheit zum Neuanfang. Dieser leitet ihn auf die Schottische Isle of Sky, super mystisch und mit dem ständigen vibe dass da was nicht so ganz stimmt. Ist super philosophisch und sehr tief, mit vielen Fragen (im geheimen gestellt) die man lange nicht aus dem Kopf kriegt. Und an vielen Stellen auch ein bisschen unkonventionell - alles in allem sehr menschlich eben. Der Klappentext ist "meh", aber ein sehr tiergehendes Buch das mich an vielen Stellen auch überrascht hat. Sehr traurig zum Teil, mit einem unheimlichen und mystischen Ton. Der Autor spielt auch viel mit den Keltischen und Heidnischen Feen, die unheimlich und zum Teil auch wirklich schaurig sind.
Der Roman heisst [Werbung entfernt] und ist zur Zeit auf (Amazon) Kindle raus. Glaube auch, dass es zu einem günstigen Preis erhältlich ist, um die 2.99 €.
CharlotteSchlotter
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Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Ich hab eigentlich auch lange gedacht, dass wir Schwarzkittel sehr anders sind im Vergleich zum Mainstream. Aber ich frage mich doch immer öfter, ob das wirklich so ist. Klar, rein optisch stimmt das schon (zumindest bei den meisten von uns). Und auch musikalisch können viele andere nichts mit unserer Musik anfangen. Was die Ästhetik angeht, für die wir uns begeistern, so findet man durchaus auch unter den Normalos Fans von Düsterem und Mystik. Und auf der anderen Seite gibt es auch genug Gruftis, die sich gar nicht so sehr mit Düsterem umgeben und sich z.B. "normal" bunt einrichten.
Und ich habe mittlerweile auch schon sehr viele Schwarzkittel getroffen, die erschütternd konventionell unterwegs sind. Sei es der Sommerurlaub auf den Kanaren, das Hören von banaler Musik wie Blutengel oder das Rumgepose und die Selbstdarstellerei in den sozialen Netzwerken.
Ich weiß noch nicht mal, ob ich so viel anders wäre, wenn ich mich nicht nur in Schwarz kleiden würde :lol: Ok, vielleicht schon. Aber ob das deshalb typisch Goth ist?
Soiled

Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von Soiled »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Dienstag 4. August 2020, 17:23 Und ich habe mittlerweile auch schon sehr viele Schwarzkittel getroffen, die erschütternd konventionell unterwegs sind.
Das "konventionell" würd ich gar nicht so sehr an Urlaub, Musik und dem Gebrauch von Social Media festmachen sondern eher an der allgemeinen Lebensführung. Heiraten, Kinder kriegen, Job bei der Bank oder im Handel oder so, Einfamilienhaus mit Garten, Abende vor dem Fernseher verbringen. Dagegen ist ja nun nichts einzuwenden, ich persönlich fände es halt nur fad.
das Hören von banaler Musik wie Blutengel
Naja. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: 98% der Musik der Schwarzen Szene ist eher banal. Komplexe, avantgardistische oder experimentelle Sachen sind dünn gesät, das meiste ist recht gewöhnlicher Pop, Rock oder Elektro mit minimalen Abwandlungen. Selbst im Bereich Industrial/Dark Ambient herrscht Epigonentum vor. Aber das ist jetzt auch kein Weltuntergang; komplizierte Musik ist eher anstrengend und nur in kleinen Dosen zu genießen. Wäre aber ein Thema für einen eigenen Thread, denke ich.
CharlotteSchlotter
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Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von CharlotteSchlotter »

@Soiled: Gut, schwarze Musik ist oft auch jenseits von Blutengel banal. Aber Blutengel spielt für mich dann in der Liga, in der ich Schlager verorte und ein gewisser Anteil schwarzer Musik dann in der Liga, in der sich der Mainstream-Pop befindet. Da gibt es ,was den Anspruch angeht, schon noch Unterschiede finde ich ;)

Aber ich würde definitiv nicht sagen, dass die Musik in unserer Szene überwiegend ähnlich banal ist wie der Mainstream Pop oder gar Blutengel :shock: . Komplex ist unsere Musik sicherlich eher seltener (mag auch am verbreiteten Hang zu einem gewissen Minimalismus liegen). Aber es gibt schon ziemlich viele Stücke, die der üblichen Logik von Gesang und Refrain nicht folgen und nicht sehr eingängig klingen. Bestes Beispiel ist Joy Division. Wenn du das jemandem vorspielst, der sonst Mainstream hört, wirst du ziemlich sicher erstmal wenig Begeisterung ernten. Insgesamt gibts schon viele schwarze Bands, die schräges Zeug machen. Und dafür muss man auch nicht gleich so loslegen wie Haus Arafna, die kann man wirklich nur in kleinen Dosen genießen ;)
Herbstlaubrascheln
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Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Nur mal so eingeworfen: Wenn ich das Wort "konventionell" höre, fällt mir als erstes eigentlich nicht unbedingt Kinder haben oder Arbeit im Handel (oder generell irgendein Beruf) oder sonstwas ein....Ich persönlich weiß nicht, was nun unbedingt "fad" oder meinetwegen auch spießig sein soll, ein Haus zu haben und zur Arbeit zu gehen *lach* Aber nun gut, wahrscheinlich scheiden sich hier die Geister.
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blacksister´s ghost

Re: Sind Schwarze soviel anders?!

Beitrag von blacksister´s ghost »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Mittwoch 19. August 2020, 14:41 Ich persönlich weiß nicht, was nun unbedingt "fad" oder meinetwegen auch spießig sein soll, ein Haus zu haben und zur Arbeit zu gehen *lach* Aber nun gut, wahrscheinlich scheiden sich hier die Geister.
Ich denk bei dem Haus kommt´s mit drauf an wie das Haus selber ist und in was für einer Gegend. Aber generell würde ich das jetzt nich als komplett spießig erachten.

Da muß ich gerade daran denken, als ich vor einer Weile mit meinem Sparbuch am Kassenschalter stand. Da ging mir auch so durch den Kopf, ob das nich eigentlich total spießig is. Aber nö...warum sollte es?! Genauso wie Versicherungen haben. Es is nie verkehrt halbwegs abgesichert zu sein.
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