Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

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Soiled

Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von Soiled »

Bloody Arthur hat geschrieben: Samstag 30. November 2019, 17:50 Die AfD geht die soziale Ungleichheit doch überhaupt nicht an.
Joah. Ist mir auch noch nicht aufgefallen, dass sie sich für Benachteiligte explizit stark machen würde. Ganz im Gegenteil.

Ist wie mit der FPÖ hier: Die inszenieren sich großartig als die Partei des kleinen Mannes, aber die Wahrheit sieht ganz anders aus. Ich mein, die wollten sogar das Geld für die offene Jugendarbeit massiv reduzieren. Nix mehr mit Jugendzentren. Immer schön auf die Schwächsten der Schwachen druff, und den normalerweise sehr mittleren "kleinen Männern" erzählen, dass sie die eigentlich zu kurz gekommenen seien. Frag mich eh, weswegen die das so gern hören - ich persönlich find's ja eher beleidigend, wenn mir jemand auf die Nase binden will, dass ich ein Opfer sei. :lol:
Grauer Wolf
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Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von Grauer Wolf »

Soiled hat geschrieben:Die inszenieren sich großartig als die Partei des kleinen Mannes, aber die Wahrheit sieht ganz anders aus.
Ich weiß nicht, was Ihr habt, aber diese Parteien machen doch alles richtig: Medial inszenieren sie sich als Partei des kleinen Mannes und der kleinen Frau, hinter den Kulissen wird knallharte Politik im Interesse des Kapitals gemacht. Ersteres bringt Wählerstimmen, letzteres Geld. Beides zusammen politische Macht.

Letztendlich ist doch genau das auch der Grund, weshalb die Sozialdemokraten keinen Fuß auf den Boden bekommen: Früher waren sie die Partei des kleinen Mannes und der kleinen Frau, haben sich aber ständig mit dem Kapital angelegt. Dann gingen sie mit dem Kapital auf Schmusekurs und haben die kleinen Leute verprellt und verloren.



Das heißt jetzt nicht, daß Politik in einer Demokratie zwangsläufig so funktionieren muß. Aber so lange die Leute ihr politisches Engagement darauf beschränken, alle paar Jahre mal irgendwo ein Kreuzchen zu machen... da steckt letztendlich doch der Wurm begraben.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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Elric
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Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von Elric »

Phönix75 hat geschrieben: Samstag 30. November 2019, 17:34 Ich fühle mich auch öfter mal verarscht, wenn ich an Kunden gerate, die keinerlei Dankbarkeit übrig haben, aber 2 Porsche Cayenne auf dem Grundstück stehen haben und am Ende noch an jedem kleinen Scheiß herumkritteln, nur um am Ende die Rechnung zu drücken (oder auch garnicht bezahlen). In meinen Augen ein Dreckspack, unsoziales... das sind die, die hier die wahre Macht haben in diesem Land und von der Politik verhätschelt werden.
Ich kann deine diesbezügliche Befindlichkeit sehr gut nachvollziehen, aber diese Art von Menschen, diese Schicht hat vom Faschismus seit ehedem profitiert...

...und die Menschen, die in der AfD eine sozialreformerische Partei oder den Anwalt der kleinen Leute sehen, haben den Schuß nicht gehört...
Grauer Wolf hat geschrieben: Sonntag 1. Dezember 2019, 12:22 Das heißt jetzt nicht, daß Politik in einer Demokratie zwangsläufig so funktionieren muß. Aber so lange die Leute ihr politisches Engagement darauf beschränken, alle paar Jahre mal irgendwo ein Kreuzchen zu machen... da steckt letztendlich doch der Wurm begraben.
in der Tat!
Zuletzt geändert von Elric am Sonntag 1. Dezember 2019, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
Phönix75
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Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von Phönix75 »

@Bloody Arthur

Ich meinte eigentlich eher damit, dass wohl recht wenige AfD-Wähler aus Überzeugung die AfD wählen, sondern mangels wirklicher Alternativen eher ihren Protest mit dem Kreuzchen ausdrücken. Von daher finde ich schon, dass hier eine über Jahre hinweg zum brodeln kommende Bevölkerungsschicht nicht generalverdachtsmäßig als Nazi beschimpft werden darf, nur weil sie sich in den großen Volksparteien nicht wieder finden. Dieses reflexartige Reagieren auf die AfD finde ich fast schlimmer, als die Tatsache, dass solche selten dämlichen Hetzer wie der Höcke und Co. sich in dieser Partei breit machen. Das Problem ist nämlich vielschichtiger als der Abwehrreflex der Gutbürger (das Gegenteil zum Wutbürger ;) ).
Nicht die AfD muss was ändern, sondern die großen Volksparteien und das aber radikal und konsequent in vielen Bereichen. Da traut sich aber keiner ran, weil es Arbeit und Unruhe bedeutet und das ist in einer Legislaturperiode (die meisten Politiker denken eh nicht weiter) nun aber wirklich zuviel verlangt.^^
Nichts ist so, wie es scheint.
Schattenwurf
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Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von Schattenwurf »

Grauer Wolf hat geschrieben: Sonntag 1. Dezember 2019, 12:22 Das heißt jetzt nicht, daß Politik in einer Demokratie zwangsläufig so funktionieren muß. Aber so lange die Leute ihr politisches Engagement darauf beschränken, alle paar Jahre mal irgendwo ein Kreuzchen zu machen... da steckt letztendlich doch der Wurm begraben.
Nein ... und nochmals Nein.

Wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft. Es ist einem Arbeiter nach 40 Stunden nicht mehr abzuverlangen sich politisch einzubringen.
Dafür gibt es Politiker. Die werden durch Steuergelder, Geld der Arbeiter, teils fürstlich, entlohnt.
Die haben einen Auftrag und einen Job zu tun.
"Der Bürger muss sich einbringen." ist rhetorisches Politikergewinsel, um anderen die Schuld zu geben.

Ist etwa so, als würde ein Forscher sagen ...
"Ich befasse mich mit Gänseblümchen. Wenn die Arbeiter bessere Verfahren und Maschinen wollen, müssen sie halt selber forschen."

So funktioniert das nicht. So ist es zwar ... siehe Geisteswissenschaften (Themenbezug ^^) ...
aber das ist ein absterbender Ast ... eine Fehlinvestition von Werten. Genau das macht unser Land kaputt.
Und das läuft seit mindesten 2 Jahrzehnten so. Also Genderscheisse und ähnliche Studiengänge die für nichts gut sind.
Quote etc. Abiquote von 50%+ ... ich lach mich tot ... da werden geistige Tiefflieger auf die Unis geschaufelt,
die am Ende nichts bewerkstelligen, außer Kosten zu verursachen.
Erst für das unnütze Studium, dann im "Arbeitsleben" wo sie niemand braucht und will. Werteverlust.
Da werden sie dann Gleichstellungsbeauftragte o.ä. was wieder Kosten verursacht. Noch mehr Kosten.
Und das dazu führt das schlechter Qualifizierte per Quote in Jobs gedrückt werden, die sie nicht können. Wieder Werteverlust.
Anderen, besser qualifizierten und geeigneten Menschen, stehen sie im Weg. Wieder werden Werte das Klo runter gespült.
Sind die platzenden Studienkredite in den USA nicht Beweis genug, dass man solche Leute nicht in der Wirtschaft braucht?
Wir haben dieses Korrektiv nicht, weil hier jeder für umme studieren darf.

Hat sich mal jemand gefragt, warum die Chinesen früher ihre Mobiltechnik bei Siemens gekauft haben,
und wir jetzt am zittern sind, weil Huaweis G5 uns alle ausspionieren wird. (als ob)
Wer Minderbefähigte in die MINT-Fächer drückt, und ihnen den Geldhahn abdreht, (Drittmittel einwerben -.- )
wird mindere Qualität erhalten. So einfach ist das.
Der Staat soll/darf nicht in die Lehre eingreifen, oder?
Aber die Wirtschaft über Drittmittel schon?
Aha ... wie weise. So klug. Was kann da schon schief gehen?
Auch so ein Thema, wo die Linke völlig versagt hat.

Wir haben zu wenig Landärzte. Klar mit einem Halbtagesjob im Angestelltenverhältnis in der Stadt, versorgt man eben das Umland nicht.
Das Studium dieser Figuren kosten uns, dem Staat, den Arbeitern, aber genau soviel, wie ein Studium eines idealistischen Landarztes,
der nach Feierabend in der Praxis noch Hausbesuche macht.
Das kann nicht funktionieren. So einfach ist das.

Das wird auch nicht besser mit "Ich will das so" und "Wir müssen jedem die Freiheit dazu geben."
Sind hohe Ziele, funktioniert aber Augenscheinlich nicht.

Das wussten die in der DDR schon viel besser. Sozialismus, und nichts anderes ist ein kostenloses Studium,
funktioniert nur, und das auch nur leidlich, mit einer Arbeitspflicht.
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average minds discuss events;
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Bloody Arthur

Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von Bloody Arthur »

Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 1. Dezember 2019, 12:26 sondern die großen Volksparteien und das aber radikal und konsequent in vielen Bereichen. Da traut sich aber keiner ran,
In der Tat... Ich glaube aber nicht das sich da wirklich was verändern wird, wahrscheinlich nicht mal ansatzweise... Die Grundaussage ist ja immer noch, "wir machen gute Politik und weiter wie gehabt"... Jeah... ein ganzes Land... ein gesamten Planeten, gegen die Wand...
den Frust der Leute kann ich im übrigen absolut nachvollziehen, denn er ist zu vielen Teilen berechtigt.
Trotzdem halte ich diesen Frust für sehr gefährlich, da er von den falschen Leuten ausgenutzt wird.
Der Grund für Frust lässt sich, für den Einzelnen meistens schwer rational zuordnen, lässt sich aber, wenn man die "richtigen Worte" findet, prima in bahnen Lenken... die ebenfalls in den Abgrund führen *Jeay... ich hab so ziemlich keine Hoffnung mehr... aber wer weiß*

@Schattenwurf
nein... nicht alle 96 Seiten... aber nach dem was ich gelesen habe und nach diversen Interviews mit führenden Politikern, die ich gesehen habe... kann ich getrost bei meinen Aussagen bleiben.
Bloody Arthur

Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von Bloody Arthur »

Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 1. Dezember 2019, 12:26 dass wohl recht wenige AfD-Wähler aus Überzeugung die AfD wählen, sondern mangels wirklicher Alternativen eher ihren Protest mit dem Kreuzchen ausdrücken. Von daher finde ich schon, dass hier eine über Jahre hinweg zum brodeln kommende Bevölkerungsschicht nicht generalverdachtsmäßig als Nazi beschimpft werden darf, nur weil sie sich in den großen Volksparteien nicht wieder finden.
Naja, sie spielen aber mit dem Feuer und akzeptieren oder (zumindest) tolerieren Rassismus und teilweise auch Faschismus (Edith bzw. sie unterstützen dieses Gedankengut und geben den Leuten die es vertreten Macht)... Ich finde das darf und sollte man betreffenden Leuten (Wählern) schon vorhalten.

... dafür habe ich kein Verständnis...
Grasblut
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Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von Grasblut »

Nur doof, dass das nicht mehr stimmt, vor allem in Sachsen

https://m.tagesspiegel.de/politik/afd-e ... 67128.html
"Ich habe einen IQ von 185. Sogar wissenschaftlich bewiesen!"
-Unbekannte Verfasserin

Die Würde des Menschen ist unantastbar...
blacksister´s ghost

Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von blacksister´s ghost »

Sachsen war schon immer braun, das ist kein Phänomen seit der AfD.
Je weiter man z.B. Sächsische Schweiz fährt, desto brauner wird es.
Ich kann mich noch an einen Ausflug nach Wehlen erinnern, locker 5 Jahre her, da hatten die dort grad irgendeine Wahl und an gefühlt jedem zweiten Lichtmast hatten die ein Plakat der NPD hängen.
Bloody Arthur

Re: Wer würde denn die Geisteswissenschaften vermissen?

Beitrag von Bloody Arthur »

Ja, ist so... ich mein, ich lebe in Sachsen... Hab hier schon auf dem Land, in Chemnitz und Dresden gewohnt...
Fremdenfeindlichkeit und Rassistische Gewalt sind hier Alltag. Sowie der Wunsch nach einer "Starken Hand" in der Regierung... die "durchgreift"... Das ist auch nicht seit gestern so... und durchzieht alle Gesellschaftliche Kreise...Meiner Erfahrung nach ist das in Brandenburg auch nicht anders...
Dieser Fakt wurde von den Volksparteien klein geredet, in den letzten 20 Jahren. Damit sie ihre Wähler nicht verlieren. Das hab ich ja auch alles schon gefühlte 100 mal hier geschrieben...

Es ist trotzdem so das diese Einstellungen extrem Variieren, in der Intensität, und sich Momentan alle in der AfD wiederfinden.... Und es gibt auch beschriebene Protestwähler... zumindest hab ich mich schon mit einigen unterhalten...
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