Das filosofische Quartett

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Soiled

Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von Soiled »

NoelWilliamMoelders hat geschrieben: Montag 6. August 2018, 20:14 Vielleicht hat Soiled recht, dass man konkreter werden sollte, aber dann wird es wieder nur
eine profane Veranstaltung.
Wie kommst Du denn auf diese Idee?
Wir können ja mit den ganz grundlegenden Sachen anfangen, die aber imho absolut nicht "profan" sind. Wer oder was kann überhaupt scheitern? Individuen? Gruppen? Ideen? Staaten? Tiere auch? Und unbelebte Sachen? Und was ist "Scheitern" überhaupt? Kann man auch ohne Wertmaßstäbe scheitern? Wenn ja - warum? Wenn nein - warum nicht? Braucht man ein Ziel, um zu scheitern? Wenn ja - warum? Wenn nein - warum nicht? Kann man Scheitern quantifizieren? Wenn ja - wie?

Das sind jetzt alles Sachen, die ich mir innerhalb von 2 Minuten aus dem Ärmel geschüttelt habe - aber wenn Du schon länger an dem Thema arbeitest hast Du sicher noch mehr Fragestellungen in petto.
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NoelWilliamMoelders
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Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von NoelWilliamMoelders »

Soiled hat geschrieben: Montag 6. August 2018, 21:34 Wir können ja mit den ganz grundlegenden Sachen anfangen, die aber imho absolut nicht "profan" sind. Wer oder was kann überhaupt scheitern? Individuen? Gruppen? Ideen? Staaten? Tiere auch? Und unbelebte Sachen? Und was ist "Scheitern" überhaupt? Kann man auch ohne Wertmaßstäbe scheitern? Wenn ja - warum? Wenn nein - warum nicht? Braucht man ein Ziel, um zu scheitern? Wenn ja - warum? Wenn nein - warum nicht? Kann man Scheitern quantifizieren? Wenn ja - wie?

Das sind jetzt alles Sachen, die ich mir innerhalb von 2 Minuten aus dem Ärmel geschüttelt habe - aber wenn Du schon länger an dem Thema arbeitest hast Du sicher noch mehr Fragestellungen in petto.
schon diese Antwort zeigt zwei Dinge :

a) du bist extrem gebildet und schnell im Denken
b) in der Filosofie ist eigentlich alles schon so durchgekaut, dass eine neue Diskussion leider keiner Anstrengung mehr lohnt.

b) ist eigentlich schade.
Mit freundlichen Grüssen
Noel W. Moelders
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Soiled

Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von Soiled »

NoelWilliamMoelders hat geschrieben: Montag 6. August 2018, 23:52 b) in der Filosofie ist eigentlich alles schon so durchgekaut, dass eine neue Diskussion leider keiner Anstrengung mehr lohnt.
Lolwut? Die Welt verändert sich doch ständig; dadurch entstehen neue Probleme, über die man nachdenken kann. Grade im Bereich Ethik sollten einem die Themen doch nie ausgehen. :lol: Aber wenn Du eh schon damit angefangen hast: Wie sinnvoll ist tradionelle westliche Philosophie überhaupt noch? In kaum einem Bereich zeigt sich der gnadenlose Eurozentrismus mehr, da ist noch viiiiiieeeeel drüber nachzudenken. Ich selber kann da nicht groß was zu sagen, weil ich von islamischer oder chinesischer Philosophie noch weniger Ahnung hab als von europäischer. Aber wenn Du bereit bist, Dich in das Thema einzuarbeiten, eröffnet sich ein gigantisches Feld, das man im Moment noch relativ ungestört beackern kann.

Und selbst wenn man nur Dinge denkt, die schon vorher gedacht wurden, macht das doch nichts. So gut wie jede Stammtisch-Diskussion hat philosophische Elemente, wenn auch nicht immer offensichtlich und bewußt. Und ich glaube kaum, daß beim Philosophischen Quartett großartig neue Ideen und Lösungen gefunden wurden, aber was weiß ich schon - ich mach mir halt überhaupt nix aus Talkshows.
blacksister´s ghost

Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von blacksister´s ghost »

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CharlotteSchlotter
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Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Ich finde viele der hier aufgebrachten Gedanken spannend (egal, ob die schon mal vorher irgendwo und von irgendwem gedacht wurden).

Zu dem Punkt von Blacksisters Ghost kommt mir in den Kopf, dass doch eigentlich einzig und alleine das Individuum definieren kann ob er oder sie gescheitert ist. Dritte können diesen Maßstab eigentlich nie anlegen, denn um etwas als Scheitern zu empfinden, muss man vorher selber ein Ziel definiert haben, welches man nicht erreicht hat. Und nicht jeder Mensch hat die gesellschaftlich als Norm definierten Ziele (z.B. Karriere, Familie, Haus etc.). Ein nicht-Erreichen ist daher dann kein Scheitern, wenn man so ein Ziel nie angestrebt hat. Auf die Obdachlosen bezogen wäre so ein Leben nur dann ein Scheitern, wenn der Wunsch und das Bestreben immer war, ein anderes Leben zu führen. Zugegeben, das wird wohl bei vielen der Fall sein, aber nicht bei allen. Und genau das kann ein Außenstehender nicht beurteilen, sondern nur der einzelne selbst.

Oder ein anderes Beispiel. Jemand fällt durchs Abi. Das wäre in meinen Augen nur dann ein Scheitern, wenn es das persönliche Ziel der betroffenen Person war. Wenn der oder diejenige nie viel daran gesetzt hat und das Erreichen des Ziels kaum eine oder gar keine Bedeutung hatte, ist es doch schon kein Scheitern mehr, es nicht zu erreichen.
Soiled

Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von Soiled »

blacksister´s ghost hat geschrieben: Dienstag 7. August 2018, 19:47 Also momentan wirkt das auf mich ja eher wie heiße Luft und "lass die anderen mal machen".
Ganz genau. Drum hab ich auch überhaupt keinen Bock, hier noch groß was zu schreiben. Liegt nicht an Euch, Mädels - ich wil nurl nicht, dass meine Gedanken in einem "Manifest" (dessen Existenz ich sowieso bezweifele, sonst hätten wir mehr daraus gehört) auftauchen und andere dafür die Lorbeeren einzuheimsen versuchen, während ich in die Röhre gucke.
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NoelWilliamMoelders
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Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von NoelWilliamMoelders »

Für mich ist das Scheitern auch etwas tendenziell eher persönliches,
die objektiven Formen des Scheiterns lassen wir ausgeblendet.

An der persönlichen Form des Scheiterns interessiert mich insbesondere der Teilaspekt der Haltung.
Wie nimmt ein Individuum sein persönliches Scheitern auf ?
Stellen sich Karadzic, George W.Bush oder Heiko Maas nachher hin und jammern oder sagen sie, ja ich war überzeugt,
es hat nicht funktioniert. Aber, trinken wir ein Bier. So what! Haltung und Stil im Scheitern ist die Kunst.

@ Soiled,

sei versichert, das Manifest des Scheiterns wird ebensowenig veröffentlicht, wie meine Skulpturen "der Verdorbene Kreis"
und "der senkrechte Aschenbecher". Insofern ...
Mit freundlichen Grüssen
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Chochmah
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Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von Chochmah »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Dienstag 7. August 2018, 21:48 Zu dem Punkt von Blacksisters Ghost kommt mir in den Kopf, dass doch eigentlich einzig und alleine das Individuum definieren kann ob er oder sie gescheitert ist. Dritte können diesen Maßstab eigentlich nie anlegen, denn um etwas als Scheitern zu empfinden, muss man vorher selber ein Ziel definiert haben, welches man nicht erreicht hat.
Wer keine Ziele und keinen Anspruch hat kann nicht scheitern und auch nicht enttäuscht werden.
Das ist die Lösung für ein Leben ohne Rückschläge.

Sorry aber das mit dem Abi hinkt imho, wer sich als erklärtes Ziel gesetzt hat kein Abi zu bekommen hätte seine Zeit wahrscheinlich anders verbracht.
Das klingt so als würde Jogi Löw jetzt sagen "Wir haben nicht versagt, wir wollten ja nie die Vorrunde schaffen"

Dann ist die Frage.....ist dieser Thread gescheitert oder war er von Anfang an als schlecht erdacht? :lol:
blacksister´s ghost

Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von blacksister´s ghost »

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CharlotteSchlotter
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Re: Das filosofische Quartett

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Sorry aber das mit dem Abi hinkt imho, wer sich als erklärtes Ziel gesetzt hat kein Abi zu bekommen hätte seine Zeit wahrscheinlich anders verbracht.
@Chochmah : Finde ich nicht, es gibt viele Eltern, die diese Erwartungshaltung an ihre Kinder haben und viele Kinder, die das dann halt so machen, teilweise auch mangels Alternative. Ich denke nicht, dass das immer ein persönliches Ziel sein muss, sondern auch sehr viel durch Druck von außen geschieht.

Zum Thread an sich - ja das alles hier ist konzeptlos. Trotzdem ist das Thema interessant ;)